Zur Idee der Menschenrechtsgemeinde
Am 15. September 2000 hielt die damalige österreichische Außenministerin Benita Ferrero-Waldner im Rahmen der 55. Gründungsversammlung der Vereinten Nationen (der so genannten „Milleniumsversammlung“) eine Rede, in welcher sie darauf hinwies, wie wichtig es sei, dass alle BürgerInnen, vor allem aber auch Personen in gesellschaftlichen Führungspositionen, Menschenrechte als ein allgemein gültiges Handlungsprinzip betrachten und die bei all ihren Entscheidungen berücksichtigen. Menschenrechte sollten nichts Abstraktes sein, sondern „alltagstauglich“ gemacht werden“.
Die Initiative „Menschenrechtsgemeinde“ ist ein Versuch, weltweit Gemeinden zu gründen, die in allen relevanten Aspekten des Lebens von den Menschenrechten geleitet werden. Alle Organisationen und Institutionen (öffentlich und privat) sollen mehr über die Menschenrechte und deren Umsetzung im alltäglichen Leben erfahren und somit ein zusätzliches Instrument für die Schaffung von kommunalen Entwicklungskonzepten erhalten, die dem Wohlbefinden aller BürgerInnen dienen.
Die Menschenrechtsaktivitäten der Marktgemeinde PölsOberkurzheim (intern/extern)
Dem Schutz und der aktiven Umsetzung der Menschenrechte wird in der Marktgemeinde PölsOberkurzheim seit jeher ein großer Stellenwert eingeräumt. Im internen Bereich liegt der Schwerpunkt vor allem auf dem Sektor der sozialen Menschenrechte. Beispielhaft können in diesem Kontext die Aktivitäten und Unterstützungsleistungen für Kinder aus sozial bedürftigeren Familien, für Senioren und Ausgleichszulagenbezieher, der Betrieb des Betreuten Wohnens, eines Gemeindebusses oder der Essenzustelldienst im Ortsgebiet (Essen auf Rädern) genannt werden.
Im externen Bereich ist die Marktgemeinde PölsOberkurzheim Unterstützer von „Manoj – Solidaritätsprojekt Pölstal“ (www.manoj.at) in dessen mittlerweile 10-jähriger Geschichte namhafte Spenden für den humanitären Einsatz der gebürtigen Pölser Günther Zgubic und Karl Peinhopf in Brasilien sowie von Schwester Gertrud Höggerl in Äthiopien gesammelt wurden. Darüber hinaus wurde der Aufbau eines Menschenrechtszentrums in Manaus (Amazonas) unterstützt. Aktuell werden Bildungsprojekte in Äthiopien gefördert. Manoj spielt auch eine tragende Rolle in der Betreuung der in PölsOberkurzheim untergebrachten Flüchtlinge.
Die Menschenrechtserklärung der Marktgemeinde PölsOberkurzheim (damals Pöls) vom 17.12.2007
Die Marktgemeinde PölsOberkurzheim bekennt sich zum Grundsatz der Menschenrechte als allgemein gültigem Handlungsprinzip und wird den Aspekt der Menschenrechte im Sinne ihrer alltagstauglichen Umsetzung bei sämtlichen Entscheidungen auf kommunaler Ebene bestmöglich berücksichtigen.
Entsprechend der Empfehlung der PDHRE (People`s decade for Human Rights Education) werden bei der Umsetzung des Konzepts „Menschenrechtsgemeinde“ folgende Schritte eingehalten werden:
Schritt 1: Identifikation und Information aller Organisationen, Institutionen, öffentlichen Stellen und Interessenvertretungen der Gemeinde, die mit politischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Themen befasst sind.
Schritt 2: Errichtung eines koordinierenden Leitungsausschusses, der einen Aktionsplan entwickelt, das Programm leitet und alle Beteiligten unterstützt.
Schritt 3: Aufforderung und Einladung an alle BürgerInnen, sich aktiv an der Menschenrechtsarbeit zu beteiligen.