Es war einmal - das "Erharthaus", ein Haus mit langer und wechselvoller Geschichte, von der Fleischbank zum Schuhgeschäft mit der legendären Adresse "Fohnsdorferstraße 1". 1285 erstmals urkundlich erwähnt, erwarben am 10.10.1929 Valentin und Antonia Wakonig das Objekt und betrieben dort fortan ein Schuhgeschäft mit Schusterwerkstatt. Der damalige Kaufpreis: 10.000 Schilling. 1930 wurde dann auch gleich zugebaut, mit der Judenburger Firma Felice, um sage und schreibe 6.834 Schilling. Ein anderer Baumeister legte am 13.11.2017 nun im Auftrag der Marktgemeinde PölsOberkurzheim Hand an: Adolf Zotter, der mit seinem Unternehmen auch für die Neugestaltung des Areals (geplant sind Parkplätze und ein neuer Stiegenaufgang zur Kirche) im Frühjahr 2018 verantwortlich zeichnen wird. Die Neugestaltung wird über die Wintermonate noch zwischen Gemeinde, Diözese und Landesstraßenverwaltung endabgestimmt werden - fix ist aber schon, dass das konservierte Sgraffiti des Pölser Künstlers Robert Gattinger als Zitat und Erinnerung an das geschichtsträchtige Gebäude einen Ehrenplatz bekommen wird. Ein erster Effekt des Abbruchs zeigt sich schon jetzt: Die Kirche wurde optisch eindrucksvoll "freigespielt", der Übergang zum Hauptplatz wirkt großzügiger, die Fohnsdorferstraße heller. Für alle, die sich nun gefragt haben, wann das Schuhhaus Erhart seine Pforten geschlossen hat: Es war der 31.5.2003.
Fotos: Erwin Steiner, Johann Gruber-Veit & Gemeinde